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NOT VITAL | Tschlin

14.03. – 05.04.2008

Bleibende Eindrücke hinterlassen hat Schnee auf 15 Blättern weissen Papiers: ein Porträt des Dorfes Tschlin. Dabei reduzierte der Schweizer Künstler Not Vital die winterlichen Bergwelten seiner Heimat auf die Spuren geschmolzenen Schnees. Das Ergebnis sind Arbeiten mit reliefartiger Oberfläche, die durch ihre Vertiefungen und Aufwerfungen immer neue Licht- und Schattenspiele zeigen.


Not Vital zählt zu den international führenden Bildhauern der Gegenwart mit Ausstellungen seiner Arbeiten auf der Biennale von Venedig 2001, in der Kunsthalle Bielefeld 2005 und der Galerie Beyeler in Basel 2006. Er wurde 1948 in Sent, einer Nachbargemeinde von Tschlin, im Kanton Graubünden geboren und hat dort seine Kindheit und Jugend verbracht. Schon früh erwachte sein künstlerisches Interesse. 1968 zog er zum Kunststudium am Centre universitaire expérimental de Vincennes nach Paris und schloss es 1971 ab. Damit beginnt seine Zeit als Globetrotter mit Stationen in Rom, Kanada, USA, Ägypten und Indien. Heute lebt Not Vital abwechselnd in New York, Lucca, Agadez ( Niger) und Sent.

Obwohl er ein Kosmopolit und Wanderer zwischen den Welten ist, ist die Prägung durch seinen abgelegenen Heimatort im Unterengadin bei ihm immer spürbar geblieben. Die Natur, der ständige Begleiter der Bewohner eines Dorfes in beeindruckender Berglandschaft, spielt auch in den Arbeiten Not Vitals die Hauptrolle. Dabei geht es ihm nicht um die naturalistische Abbildung des Sichtbaren, sondern um das Sichtbarmachen des ewigen natürlichen Kreislaufs von Zeugung und Tod, von Werden und Vergehen.

Als minimalistischer Geschichtenerzähler macht er dem Betrachter mit einfachsten Mitteln seine Botschaft deutlich. In Tschlin zeichnet er mit Schnee, jenes Element, das im Winter das Leben in den Bergen dominiert. Den Lauf der Natur – das Verschwinden des Schnees – kann auch der Künstler nicht aufhalten, aber über die verschwundene Existenz dieses so flüchtigen Stoffes Zeugnis ablegen. Schmelzender Schnee auf Papier führt zu Wellen und Vertiefungen, hinterlässt Flecken und Schatten, schafft Strukturen und Rhythmen mit fast skulpturalem Charakter. Not Vital zeichnet weiss in weiss und Assoziationen an Berge und Täler, Häuser und Bäume in eine weisse Schneedecke gehüllt, an Schneelandschaften mit verwischten Konturen entstehen: Tschlin im Winter.

Not Vital, 2007, NYC: “Where colour is of great importance it’s all a bit harder for me.“