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MARTIN HERBST | inspired (by)

14.09. – 27.10.2007

Inspiriert durch die Zeit der Renaissance fasziniert der Künstler Martin Herbst sein Publikum mit farbintensiven Charakterköpfen und Akten auf Aluminium. Die im Ausschnitt erfassten Gesichter und Körper sind lebendige Projektionsflächen von Gefühlen, die über die Kraft der eigenwillig und unverkennbar gewählten Farben vermittelt werden. Die Ausstellung ist bis zum 28. Oktober 2007 in der Galerie Leonhard Ruethmueller in Basel zu sehen.


Martin C. Herbst, 1965 in Salzburg Österreich geboren, studierte dort Malerei und Graphik an der Hochschule "Mozarteum". Heute lebt und arbeitet er als freischaffender Maler in Wien. Der auf internationalen Parkett bekannte Künstler zeigt erstmals mit seiner Ausstellung "inspired (by)" in der Galerie Leonhard Ruethmueller | Contemporary Art Werke in der Schweiz.

Gelobt als ein Meister der Menschendarstellung fasziniert Martin Herbst sein Publikum mit zum Teil grossformatigen, farbintensiven Charakterköpfen und Akten. Seine Werke beeindrucken durch ihre psychische Dynamik, sowie durch die physische Präsenz. Die stark im Ausschnitt erfassten Gesichter und Körper sind lebendige Projektionsflächen von Gefühlen, die vor allem über die Kraft der eigenwillig und unverkennbar gewählten Farben vermittelt werden.

Der Künstler versteht es in seinen Werken ein Spannungsfeld zwischen dem Historischen und dem Gegenwärtigen zu schlagen. Seine Malerei mit Ölfarben impliziert die kunsthistorische Komponente, welche durch die Verwendung einer glatten Aluminiumplatte als Trägermaterial die Gegenwärtigkeit seiner Malerei darstellt. Assoziationen an den zeilenartigen Aufbau von Fernsehbildern werden geweckt, die uralte Tradition der Ölmalerei wird so sehr zeitgemäss erneuert und neu gedeutet. Mit seiner raffinierten Pinseltechnik wird die Farbe auf der Aluminiumoberfläche verzogen und verschmilzt als ein Ganzes ineinander. Dabei entsteht ein dynamischer Unschärfeeffekt, welche gleichzeitig das impressive und das expressive im Bild weckt.

Martin Herbst liess sich für sein Bild „angelus“ (Titelbild) durch Michelangelos „Libysche Sibylle“ aus der Sixtina inspirieren. Der Künstler deutet die Darstellung der weissagenden Frau in einen „Engel“ (lat. angelus) um und spielt genüsslich mit grösster malerischer Raffinesse dies in 30 grossformatigen Ölbildern auf Aluminium durch. Es ist erstaunlich wie unterschiedlich dieses Motiv gesehen und empfunden werden kann. Es handelt sich dabei nicht bloß um ein Spiel von Thema und Variation – jedes Bild bietet einen neuen Ansatzpunkt, keines ist wahrer oder echter als das andere und alle sind sie gleichberechtigter Teil eines grösseren Ganzen von Empfindungen.